Oberweißbach

Mitten im Thüringer Wald liegt das schöne Städtchen Oberweißbach. Als staatlich anerkannter Erholungsort bietet Oberweißbach neben Ruhe, Erholung und Natur auch für geschichtlich und kulturell interessierte Besucher eine Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten. So sollten Sie sich auf keinen Fall eine Wanderung auf den Fröbelturm, welcher zu Ehren des Begründers moderner Kindererziehung erbaut wurde, entgehen lassen. Während eines Besuchs der Oberweißbacher Kirche, der größten Dorfkirche Thüringens, oder einer Fahrt mit der Bergbahn bleibt Ihnen sicherlich noch genug Zeit, die umfassende und beachtliche Geschichte der kleinen Stadt mitten in einem der schönsten Deutschen Mittelgebirge zu erleben. So ist es fast unglaublich, dass Oberweißbach bereits zwischen 1370 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ursprünglich hieß die Stadt "Ober den Vysbach" und wurde 2km entlang des Weißbachtals zwischen 570 und 700m über dem Nullpunkt angesiedelt. Waren die ersten Siedler noch Holzfäller, Kustelsteiger, Harzscharrer und Köhler, entwickelte sich die einstigste Siedlung hin zu ihrer ersten großen Blütezeit um 1650. In dieser Zeit war Oberweißbach einer der zentralen Orte der Schwarzburg-Rudolstädtischen Oberherrschaft, da die Stadt direkt an der damaligen Handelsstraße zwischen Schwarzatal und Rennsteig lag. So ist es kaum verwunderlich, dass der Handel in der Stadt um diese Zeit einen Aufschwung erlebte. Um 1648 setzte sich in Oberweißbach und Umgebung der Olitätenhandel durch. Aus heilsamen Beeren, Kräutern und Wurzeln wurden öle, Säfte und Salben hergestellt, welche von so genannten "Buckelapothekern" oder auch "Balsamträgern" in ganz Europa verbreitet wurden. So entstand das Laborwesen und viele Menschen der damaligen Zeit gelangten zu großem Reichtum. Aber auch traurige und schlimme Ereignisse überschatten die Geschichte Oberweißbachs: So brach im 17. Jahrhundert immer wieder die Pest aus, Raub und Plünderungen suchten das kleine Städtchen immer wieder heim. Nachdem 1722 die Knaben- und Mädchenschule, die sogar Friedrich Fröbel, Erzieher und Erfinder des Kindergartens, besuchte, bis auf die Grundmauern nieder brannte, wurde Oberweißbach grundlegend neu aufgebaut. Bis heute leben die Menschen der Gemeinde hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus. Auch die Glaskunst und Likörherstellung wurde in Oberweißbach seit Generationen in Familienbetrieben ausgeübt und im Laufe der Jahrzehnte immer weiter verfeinert. So sind auch Sie herzlich eingeladen, den Charme unserer kleinen Stadt bei einem leckeren Kräuterlikör selbst zu erleben.